
Mein lieber Onkel Bob, oder besser gesagt...was das Leben eines Hochzeitsfotografen so spannend macht.
Ich hatte schon sehr lange einmal vor ein Buch zu schreiben, einfach mal meine Gedanken über das Leben in meine eigenen Worte zu fassen. Ich war also auf der Suche nach einem passenden Thema, was lag also näher als sich mal über mein Leben als Fotograf, im besonderen als Hochzeitsfotograf, ein klein wenig Gedanken zu machen?
Ich sehe dieses Buch nicht als einen Ratgeber, gut, in gewisser Hinsicht wird er das sicherlich werden, sondern eher als eine schöne Vorbereitungslektüre für eure spannende Vorbereitungszeit auf euren großen Tag.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, besonders dem Bräutigam, glaube mir, du schaffst das!
Die Namen und die Locations in diesem Buch wurden natürlich geändert, etwaige Fotos aus meinen Reportagen sind frei von mir gewählte Fotos und sind nicht mit dem jeweiligen Kapitel in Verbindung zu setzen. Auch die jeweiligen Inhalte sind nicht immer eins zu eins exakt aus dem Leben gegriffen, mal etwas schöner verpackt, mal die harte Realität. Vielleicht erkennt sich ja das ein oder andere Brautpaar hier wieder?
Ich werde euch hier ab und an mit kleinen Auszügen aus meinem Buch bei Laune halten, zumindest werde ich mein Bestes dazu geben.
Alles Liebe, Ralf
Einleitung...
Es ist 18.30, ein Donnerstag Abend im November, es ist schon lange dunkel draussen. Ich komme gerade von einem langen Spaziergang mit meinem Hund Ramses nach Hause und bereite mich leicht durchgefroren auf den gleich stattfindenden Termin vor. Petra & Peter werden gleich kommen, sie werden laut ihrer Email die ich erhalten habe im kommenden Juni heiraten. Eine große und pompöse Feier mit beachtlichen 136 Gästen. Wir hatten die Tage kurz telefoniert und gleich gemerkt das die Chemie zwischen uns wohl stimmig ist. Ich lege also meine Musteralben zurecht, wische noch einmal über den Esstisch, stelle ein paar Gläser und Wasser dazu und ermahne Ramses bitte dieses eine mal nicht gleich von Anfang an so aufdringlich zu sein….gut, es hilft immer sehr wenn er die Brautpaare so umgarnt, aber das ist ja auch nicht jedermanns Sache.
Die beiden Turteltauben haben mir kurz geschrieben das sie etwas später aufschlagen werden, der Verkehr auf der A5 ist heute leider wie so oft mal wieder sehr zäh.
Um 18.45 klingelt es an der Tür und ich freue mich schon riesig Petra & Peter gleich begrüßen zu dürfen. Ich gehe an die Gegensprechanlage und sage ein freundliches „Hallo“. Was jetzt zurückkommt hätte ich wohl nicht wirklich erwartet: „ Einen schönen guten Abend, mein Name ist Romulus, ich würde mich gerne mit Ihnen über Gott unterhalten.“
Ich zögere kurz, denke mir dann aber, hey, ok, die beiden wollen doch eh auch kirchlich heiraten…..also sage ich durch den Hörer kurzentschlossen: „ kommen Sie doch bitte herein, ich erwarte gleich ein Brautpaar zu einem Vorgespräch, das könnte eine illustre Runde werden.“ …..leider kommt dann nichts mehr durch den Hörer zu mir.
Ich hatte das wirklich ernst gemeint, den jeder hat doch im Grunde irgendetwas zum Thema Hochzeit beizusteuern. Ich maße mir nach all den Jahren die ich jetzt in dieser Branche tätig bin einfach mal an, zumindest so halbwegs gute Tips geben zu können.
18.49 Uhr, es klingelt erneut….Petra & Peter kommen die Treppe herauf und lachen ein wenig beim „Hallo“ sagen. Ich freue mich ja immer sehr über fröhliche Menschen, frage aber dennoch nach warum? Als ich ein Heft über Gott in ihren Händen erblicke muss ich selbst kurz schmunzeln. Petra meint nur kurz: „ der Junge Mann unten an der Tür hat uns alles Liebe zu unserer Hochzeit gewünscht, Gottes Segen und eine Kinderreiche Ehe….woher wusste er nur?
Ein schöner Start in einen tollen Abend voll ernster aber auch witziger Gespräche, gespickt mit viel Humor und einem Paar, das mir direkt das Gefühl vermittelt, als würden wir uns schon ewig kennen.
Die Hochzeit im darauf folgenden Jahr war so wie man sich das als Hochzeitsfotograf einfach nur wünschen kann…..wäre da nicht Onkel Bob gewesen, aber ich wurde ja vorgewarnt.
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